Rückblick 2021: Noch weniger Besucher in Fitnessstudios im Vergleich zum Vorjahr
- Fitnessbranche leidet weiterhin stark unter den Folgen der Pandemie
- Weniger Neuverträge im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr
Corona hat die Fitnessbranche weiterhin im Griff. Im vergangenen Jahr gab es rund 20 Prozent weniger Besucher in Studios im Vergleich zu 2020 – und das trotz Impfungen. Auch wurden 7 Prozent weniger Neuverträge abgeschlossen als im Jahr zuvor. Dafür gingen 13 Prozent weniger Kündigungen ein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Untersuchung der Sport Alliance, die mit Hilfe der „Magicline“, Europas führender Management Software für Fitnessstudios, Daten von über 2.000 Sportanlagen in Deutschland seit 2019 analysiert hat.
Trotz der besseren Umstände im Jahr 2021 insbesondere durch das breite Impfangebot lief es für die Fitnessbranche nicht viel besser als ein Jahr zuvor. Deutlich wird dies bei der Anzahl an Studio-Check-ins. Im Jahr 2021 haben deutschlandweit 57 Prozent weniger Menschen in Fitnessstudios eingecheckt als vor der Pandemie im Jahr 2019. (Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 38 Prozent weniger). “Dass die Fitnessbranche durch Lockdowns wie auch die darüber hinaus verhängten Maßnahmen besonders betroffen ist, wird bereits seit Monaten breit diskutiert. Unsere Analyse zeigt nunmehr auf, wie massiv die branchenweiten Auswirkungen tatsächlich sind und ergänzt dadurch die bereits laufenden und dringend notwendigen Diskussionen um eine weitere, objektive Komponente“, sagt Sven Eismann von der Sport Alliance. Hauptgründe für das Ausbleiben der Besucher sind unter anderem der sehr lange Lockdown bis Mai 2021, die strengen Reglementierungen durch 2G- und 3G-Regeln sowie auch die Furcht vor weiteren Ansteckungen.
Der Fitnessbranche fehlt erneut das erste Quartal
Während im Jahr 2020 die Studiobesuche nach den Lockdowns ab Mai fast auf Vor-Corona-Niveau wieder anstiegen, ist dies ein Jahr später nicht der Fall. “Das für die Fitnessbranche so wichtige erste Quartal ist im Jahr 2021 regelrecht weggebrochen – wie im Jahr zuvor auch. Wir haben insgesamt weniger Mitglieder in Studios, weniger Neuverträge und dann auch noch ein sehr vorsichtiges Verhalten bei Studiogängern, die Angst vor Neuansteckungen haben. Das drückt die Zahlen sehr”, so Artur Jagiello, Head of Marketing and Communication bei der Sport Alliance.
Weniger Neuverträge im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr
Die Zahl an Neuverträgen in Deutschland geht 2021 zurück: Laut Analyse sind nochmal 7 Prozent weniger Neuverträge in den Studios eingegangen als im Vorjahr. Vergleicht man das Jahr 2019 mit dem Jahr 2021, so sind insgesamt 39 Prozent weniger Neuverträge geschlossen worden. (Im Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 33 Prozent weniger). Auch hier zeigt sich der starke Einfluss des Lockdowns im ersten Quartal, der bis in den Mai reichte.
Weniger Kündigungen im Jahr 2021
Während des Lockdowns in den ersten fünf Monaten des Jahres lagen viele Verträge still, sodass diese nicht gekündigt werden konnten. Dies erklärt den hohen Anstieg im darauffolgenden Monat Juni, wo 34 Prozent mehr Kündigungen eingingen im Vergleich zum Jahr 2019. Unterm Strich sind die Eingänge aber weniger im Vergleich zur Zeit vor Corona: Während im Jahr 2020 noch 9 Prozent mehr Kündigungen als 2019 in den Studios eingegangen sind, sind es ein Jahr später 12 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Zur Methodik:
Die Sport Alliance hat mittels der Fitnessstudio Software „Magicline“ anonymisierte Daten von über 2.000 Sportanlagen in Deutschland untersucht. Dabei haben die Experten die Anzahl von Studiobesuchen (Check-ins), Neukundenverträgen sowie Kündigungen aus den Jahren 2019 - 2021 ermittelt und ins Verhältnis gesetzt. Es wurden nur die Studios untersucht, die seit 2019 die Magicline aktiv nutzen.
Die Ergebnisse im Überblick
Fitnessstudio Check-ins
Prozentuale Veränderung der Anzahl an Check-ins im Vergleich zu 2019
Neuverträge in Fitnessstudios
Prozentuale Veränderung der Anzahl an Neuverträgen im Vergleich zu 2019
Eingang von Kündigungen in Fitnessstudios
Prozentuale Veränderung der Anzahl an eingegangenen Kündigungen im Vergleich zu 2019